Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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401 hm |
Abstieg
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401 hm |
Tiefster Punkt | 301 m |
Höchster Punkt | 466 m |
Dauer
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2:30 h |
Strecke
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26,2 km |
Grenzenloser Genuss - Radrunde ab Rothenburg

Quelle: Fränkische Nachrichten Verlags-GmbH, Autor: Arno Boas
Die Tour
Diese Tour verbindet die weltbekannte Stadt Rothenburg ob der Tauber mit dem ländlich geprägten Creglinger Oberland, in dem es kulturhistorische, kulinarische und landschaftliche Reize zu entdecken gibt. Angesichts zweier kräftiger Steigungen empfiehlt sich der Einsatz eines Pedelecs.
Das Creglinger Oberland ist für den untrainierten Radfahrer ein ziemlich weißes Blatt auf der Landkarte. Das liegt allerdings nicht daran, dass es dort auf zwei Rädern nichts zu er-“fahren“ gäbe, sondern hat in erster Linie mit der Topographie zu tun. Denn nicht umsonst trägt der Landstrich den Namen „Oberland“ – und „oben“ ist hier wörtlich zu nehmen, denn vom Taubertal aus führen nur happige Steigungen in den südlichsten Zipfel des Main-Tauber-Kreises. Wobei „happig“ natürlich auch wieder relativ ist, denn für geübte Radfahrer sind 20-Prozent-Steigungen kein Totschlagargument, sondern eine reizvolle Herausforderung. Hier ist aber die Rede vom untrainierten Velo-Freund, und der hat verständlicherweise Probleme, entspanntes Sightseeing und sportliche Herausforderung so zu kombinieren, dass am Ende noch beides Spaß macht.
Der technische Fortschritt erlaubt es inzwischen allerdings auch Gelegenheits-Radlern, die kraftraubendsten Steigungen zu erklimmen und die Höhe tiefenentspannt statt japsend und mit krebsrotem Gesicht zu erreichen. Dem E-Bike beziehungsweise Pedelec sei Dank! Und so ist diese individuell gestaltete Radtour vor allem dank des Elektro-Antriebs auch für Radfahrer geeignet, die sich sonst eher selten auf das Zweirad wagen. Rund 400 Höhenmeter auf 26 Kilometern, das sind, zumindest für Ungeübte, eine sportliche Herausforderung.
Die Tour kombiniert als Start- und Zielpunkt das weltbekannte Rothenburg mit Orten, die nicht unbedingt im Polyglott-Reiseführer zu finden sind, aber dennoch oder gerade deshalb ihren Reiz haben. Man kann etwa am Schwarzenbronner See die Seele baumeln lassen, sich beim keltischen Oppidum in Burgstall kulturhistorischen Schätzen widmen oder sich in Schonach und Schwarzenbronn ganz den kulinarischen Genüssen hingeben. Die alte Reichsstadt Rothenburg verströmt nicht nur an jeder Ecke Geschichte, sie strahlt auch eine internationale Lässigkeit aus, die sich am besten aufsaugen lässt, wenn man sich einfach auf die Stufen am Rathaus setzt und beim Eisschlotzen die Zeit vergisst.
Zunächst aber sollte man sich aufs Pedelec schwingen: Die Strecke ist zwar nur 26 Kilometer lang, bietet aber viel Abwechslung, so dass am besten ein ganzer Tag eingeplant wird. Das Pedelec – zur Verfügung gestellt von Fahrrad-Fischer aus Bad Mergentheim – unterstützt den Fahrer bis zu einem Tempo von 25 km/h. Wer schneller unterwegs sein will, muss kräftig in die Pedale treten. Viel wichtiger aber ist die Unterstützung bei der Bergfahrt. 20 Prozent Steigung mutieren so zu einer fast spielerischen Angelegenheit.
Auf den Spuren der Kelten
Schon in Detwang lohnt ein kurzer Halt – die romanische Kirche „Peter-und-Paul“ liegt direkt am Radweg Liebliches Taubertal und ist tagsüber offen. Bedeutendstes Kunstwerk ist der Altar von Tilman Riemenschneider. Gemütlich lässt es sich nach der Besichtigung entlang der Tauber bis Tauberscheckenbach radeln. Dort geht es dann links ab und steil den Berg hinauf nach Burgstall, wo am Ende des Dorfes rechterhand eine Stichstraße zum keltischen Oppidum führt. Je nach Interesse für die keltische Kultur lässt sich der Aufenthalt hier problemlos auf bis zu zwei Stunden ausdehnen. Der Keltenverein Finsterlohr-Burgstall hat in den letzten zehn Jahren viel für die touristische Erschließung des Oppidums geleistet. Im knapp einen Kilometer entfernten Schonach bietet sich auf der Weiterfahrt eine Rast an, zumal es in diesem Dorf mit seinen rund 100 Einwohnern noch zwei florierende Gaststätten gibt. Danach geht’s wieder aufs Rad, doch bereits in Schwarzenbronn lockt der Badesee zu einer Pause mit hohem Abkühlfaktor. Danach führt der Weg über die Landesstraße zurück ins Taubertal. Wer vor der Barbarossabrücke allerdings einfach rechts abbiegt, versäumt eine Rast in der vielleicht idyllischsten und urigsten Gartenwirtschaft weit und breit.
Durchs „Mühlenviertel“
Dort, „Unter den Linden“, bleibt im positiven Sinne die Zeit stehen, und es lässt sich, direkt an der Tauber, Kraft tanken für den letzten Abschnitt der Fahrt, die durchs „Mühlenviertel“ führt. Im folgenden Abschnitt reiht sich nämlich Mühle an Mühle, und auch am pittoresken Toppler-Schlösschen – benamt nach einem bekannten Bürgermeister der Stadt – kommt man vorbei. Landschaftlich ist dieser Teil der Strecke der reizvollste – und von der Doppelbrücke aus bietet sich ein faszinierender Blick auf die Silhouette Rothenburgs. Nach einem längeren Anstieg führt die Fahrt durchs Spitaltor zurück in die pulsierende Touristenmetropole ob der Tauber – und bis zum versprochenen Eis ist es nun nicht mehr weit . . .
Autorentipp
Am Ende der Tour empfiehlt sich eine Einkehr in der Gartenwirtschaft „Unter den Linden“ in Detwang - eine urige, naturbelassene Wirtschaft direkt an der Tauber.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |