Tag 4 Jakobusweg Ansbach-Oberdischingen: "Einsamkeit pur im Grenzland" Dinkelsbühl - Ellwangen

Quelle: Landratsamt Heidenheim - Freizeit und Tourismus, Autor: Schwäbische Jakobusgesellschaft Haus St. Jakobus Oberdischingen / Martin Kreder, Michael Dillmann

Die Tour

Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Wanderkarte Blatt 13, Ellwangen/Aalen, 1:50000.

Schönenberg: 1682-1695 wurde auf dem Schönenberg eine große Marienwallfahrtskirche erbaut (nach Brand 1709 wieder hergestellt), direkt daneben liegt das Einkehrhaus mit Pilgeraufnahme.

Ellwangen: Das erste Benediktinerkloster im heutigen Württemberg war 764 eine Gründung Hariolfs und seines Bruders Erlof, dem Bischof von Langres in Burgund. Im Jahre 838 lebten hier 160 Mönche! Die Abtei lag an einem Überlandweg vom Rhein zur Donau und diente an der Ostgrenze Frankens der Festigung des Christentums in der Karolingerherrschaft. Schon 814 verlieh Ludwig der Fromme die dortige freie Abtwahl. Die bisherigen Hauptpatrone Sulpicius u. Servilianus wurden um 980 durch den Hl. Vitus verdrängt. Schon aus dem 8. Jahrhundert stammt die Vorläuferkirche zur 1427 erbauten Marienkirche. Im 12. Jahrhundert ist ein Markt nachweisbar, der Wunsch nach einer Stellung des Klosters als Reichsabtei und die Namensgebung nach dem Ordenspatron St. Vitus wurde laut. Die dreischiffige Krypta unter der Vierung wurde um 1200 begonnen. 1201 bzw. 1229 wird Ellwangen als civitas bezeichnet, 1215 erscheinen die Äbte als Reichsfürsten auf der neuerbauten Burg (1266). Schlechte Verwaltung, Schwinden der Klosterzucht und Brandzerstörungen (1443) bewirkten einen Niedergang, so dass 1460 das Kloster in ein weltliches Chorherrenstift mit einem Fürstpropst/Stiftskapitel umgewandelt wurde. Kreuzgang, Liebfrauenkirche, St. Wolfgangskirche wurden neu gebaut, die Reformation abgewiesen. 1611 Jesuitenniederlassung die sich zum Kollegium mit Gymnasium entwickelte, die Jesuitenkirche ist heute evangelische Stadtkirche. In württembergischer Zeit waren Bestrebungen im Gange, Ellwangen zum Bischofssitz zu erheben. 1812 erhielt die Stadt ein Generalvikariat, Priesterseminar u. eine katholisch-theologische Universität. Ersteres wurde 1817 nach Rottenburg verlegt, die katholisch-theologische Fakultät wurde der Universität Tübingen angegliedert. [1] Der neuromanische Altaraufsatz (um 1880) enthält Reliquien der 16 Stiftsheiligen, auch die Reliquien der o.g. Sulpitus und Servilianus.

In der romanischen Michaelskapelle, ursprünglich Gebetsort der Mönche, befindet sich ein vom Künstlerpfarrer Sieger Köder gestaltete Altar. Das ebenfalls nach Westen ausgerichtete „Abendfenster“ und nach Süden zeigende „Michaelsfenster“ des Engels mit Flügel und Buch sind ebenfalls Arbeiten von ihm. Diese Kapelle zeugt noch vom alten Kloster, bevor es barockisiert wurde (im Chor, nicht öffentlich zugänglich).

Aber wir gehen am nächsten Tag auf der alten Geleitstraße, die 1550 von Feuchtwangen - Dinkelsbühl nach Ellwangen verlief und weiter über Aalen und Itzelberg ins Brenztal führte. Dazu nehmen wir den HW 4 nach Süden.

[1] Handbuch der hist. Stätten Deutschlands, Band 6, Baden-Württemberg, Alfred-Kröner-Verlag, Stuttgart.

[2] Herbers, Klaus

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
235 hm
Abstieg
237 hm
Tiefster Punkt 436 m
Höchster Punkt 553 m
Dauer
9:00 h
Strecke
26,2 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

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